10. Tag: Tain - Ballater (261km)

Heute ist der Plan, uns den Loch Ness anzuschauen. Lange haben wir uns auf dieses Ereignis gefreut und unsere Kameras sind griffbereit, falls sich Nessi zeigen sollte. Man hat ja schon viel von diesem See gehört. Da wir aus dem Norden kommen, wollen wir westlich am See herunterfahren und auf der anderen Seite wieder rauf. Auf dem Weg kommen wir mal wieder an einem Schloss vorbei, welches direkt unten am See liegt. Wir halten an und überlegen, ob wir es uns ansehen sollen aber es ist heute verdammt heiß und hier ist alles voller nerviger Touris. Also entscheiden wir uns dagegen und fahren lieber weiter.

Der Weg auf der Westseite ist zwar landschaftlich ganz reizvoll aber unglaublich nervig zu fahren, da hier echt eine Menge Autos unterwegs sind, deren Fahrer lieber alles andere als die Straße angucken und so ständig fast stehenbleiben. Boah, hätten wir geahnt, dass das hier so ist, wie es nunmal ist, wären wir lieber in den Cairngorms Nationalpark gefahren.

 

Auf der Ostseite wird es dann schlagartig besser, weil die Straßen schlechter und schmaler sind. Hier sind wir wieder auf den geliebten Single Track Roads unterwegs. Man kommt zwar nicht schnell voran aber Spaß macht es wenigstens. Auf der Hälfte des Sees entdecken wir ein Schild, welches zu einem Wasserfall weist - mal wieder ein Glücksgriff. Außerdem müssen wir mal 'ne Weile aus den Klamotten raus und in Ruhe was picknicken.

Im Wald, auf dem Weg zum Wasserfall ist es angenehm kühl und schattig, genau der richtige Platz heute. Unsere Äpfel haben wir mit den Spatzen geteilt und die Ruhe genossen, bei dieser tollen Pause.

Weiter geht´s durch den Nationalpark Richtung Ballater. Es geht rauf in die Berge. Plötzlich sehen wir einen Lift; scheinbar sind wir in einem Skigebiet. Wer hätte das gedacht? Damit haben wir jedenfalls nicht gerechnet, dass man hier Ski fährt.

Sind die Briten nicht cool? Surface dressing. Das klingt doch auch viel netter als "Rollsplitt".

Am späten Nachmittag kommen wir in Ballater an, einem kleinen, sehr gepflegten Ort. Wir beziehen eine der besten Unterkünfte der ganzen Reise. Es ist ein kleines, familiär geführtes B&B, das Morvada House. Falls ihr mal in der Gegend seid: hier muss man gewesen sein. Absolut liebevoll eingerichtet und sauber. Hier hatten wir echt sofort das Gefühl, nach Hause zu kommen. Einfach nur toll.

Nach einer Dusche schauen wir uns den Ort an, der am Fluss Dee liegt. Mit einer kühlen Dose Guiness schlendern wir am Fluss entlang und schauen den Einheimischen beim Baden zu - ein riesen Spaß für die Kids aus dem Ort. Wir sind lange unterwegs, bis wir schließlich in eine Pizzeria gehen (bzw. auf die Terasse) und uns jeder eine richtig leckere Pizza gönnen. Das tut auch mal gut.

Vicky fühlt sich hier auf Anhieb heimisch, in Ballater.