7. Tag: Uig (Isle of Skye) - Gairloch (260km)

Heute früh sorgt schon der Toaster für erste Schmunzler. Sowas hab ich ja noch nie gesehen. Wer denkt sich das denn bloß wieder aus? Der Toast fährt auf einem kleinen Förderband durch diesen "Hochofen", bis er schließlich braun gebrannt unten rausrutscht, die ganze Zeit begleitet von urigen Geräuschen.

Na dann ist ja gut. Bloß keine Zeit verlieren und schnell reinhauen. Aber wie sollen wir denn diese ganzen Leckereien in der kurzen Zeit verdrücken?!? Naja, wir tun einfach so, als ob wir Fähre fahren müssen. Weiß doch die Bedienung nicht, dass ausgerechnet wir die beiden Mopedfahrer sind...

Auf dem Weg besichtigen wir das Dunvegan Castle bei Königswetter. Die ganzen Klamotten können wir kostenlos am Eingang in eine Rumpelkammer einschließen und uns so frei bewegen. Ein echt nettes Schloss und ein noch viel schönerer Garten. Allein dafür hat es sich gelohnt. 

Eine wirklich schöne Aussicht hatten die dort damals. Das könnt ich mir auch gefallen lassen, so zu wohnen. Nur die ganzen Touris müsste ich nicht haben. ;-)

Gärten können sie, die Schotten. Was muss das für eine Arbeit sein, das alles in Schuss zu halten. Naja, dafür zahlen wir ja gut.

Weiter geht´s... wir verlassen die Isle of Skye und fahren Richtung Applecross. Doch langsam wird es Zeit, uns mal richtig zu stärken. Das hier scheint uns ein geeigneter Platz, mit toller Aussicht zu sein.

Aber bevor wir zum Highlight kommen, machen wir noch einen Abstecher zum berühmten Eilean Donan Castle. Wenn man die Bilder im Internet sieht, ist man echt beeindruckt vom dem Schloss. Daher stand für uns bei der Reiseplanung auch fest, dass wir es unbedingt besichtigen müssen. Die Realität sieht aber manchmal anders aus... wir sind erst mal am Schloss vorbeigefahren ohne es wahr zu nehmen. Von der Straße aus total unscheinbar.

Applecross. Darauf habe ich mich schon lange gefreut. Seitdem wir bei Svenja ihren Bericht darüber gesehen haben, wollten wir da natürlich auch unbedingt vorbei. An dieser Stelle zweigt man nach Applecross ab und der Spaß beginnt. Das Schild verspricht auch nicht zu viel, eher im Gegenteil.

Die Straße lohnt sich in jedem Fall und macht viel Spaß zu fahren, zumal (zumindest an dem Tag) echt nicht viel los ist. Die kleine Passstraße gewährt fantastische Aussichten.

Wenn man auf der anderen Seite herunterfährt, kommt man nach Applecross, einer kleinen Siedlung, die in der Bucht an einem großen Strand liegt. Also, uns war vorher nicht klar, dass es in Schottland so tolle Strände gibt. Wenn die Tage doch bloß etwas länger wären, dann könnte man das alles noch mehr genießen und nutzen.

Na, Lust auf 'ne Runde baden?

Weiter geht´s nach Gairloch, wo wir in einer der besten Unterkünfte der Reise gelandet sind, dem Old Inn. Richtig urig mit selbst gebrautem Bier und lecker Essen. Ganz idyllisch an einem Bach gelegen. Wer Schottland besucht, sollte hier mal eine Nacht absteigen.

Mit Speck fängt man Mäuse... oder so ähnlich. Nun weiß ich endlich, warum es die Vielbeiner in so eine Reuse zieht. Wir genießen den Abend und gehen in der Nähe am kleinen Hafen spazieren und erkunden die Gegend.

Tja, es muss nicht immer Mallorca sein. Das hat doch echt Charakter hier. So einen Sonnenuntergang bekommt man nicht alle Tage. Dazu noch ein paar Seehunde, die durch die Bucht kreuzen, toll.

Und hier ist es, das selbst gebraute Bier aus dem Old Inn. Wir lassen, wie es sich gehört, den Abend ausklingen und gönnen uns noch das eine oder andere Kaltgetränk aus den sympathischen Zapfhähnen. Hier wird nämlich selbst gepumpt, das erledigt keine Kohlensäure Kartusche. Ich hoffe nur, dass ich die Musikbox den Abend nicht wirklich kaputt gemacht habe, mit meiner Musikauswahl. Die hat den Einheimischen nämlich nicht gefallen. Genau deswegen hat die Anlage angeblich den Abend den Geist aufgegeben.

Heute Abend haben wir zum ersten Mal so richtig Erfahrung mit der sagenumwobenen schottischen Plage gemacht, den Midges. Vicky hatte da schon öfter von erzählt aber ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung, um was es eigentlich geht und gesehen habe ich die von ihr angesprochenen Plagegeister auch nicht. Tja, bis heute. Es gibt sie tatsächlich, diese winzig kleinen, beißenden Mückentiere. Sie sind so klein, dass man schon genau hinschauen muss, um sie zu sehen aber beißen können sie wie die Großen. Nun ja, ich war also damit beschäftigt unser Zimmer midgefrei zu machen, sonst hätte Vicky mich nicht schlafen lassen.