12. Tag: Stavanger - Rauland (280km)

Nach dem letzten Tag, der ja mehr oder weniger als kleiner Aktivtag durchgehen kann, freuen wir uns darauf, wieder aufs Moped zu steigen. Dennoch tut es richtig gut, sich zwischendurch auch körperlich richtig zu betätigen. Nicht, dass das Motorradreisen nicht auch anstrengend ist - das ist es zweifelsohne. Aber auf eine andere Art und Weise. Bei den nächsten Reisen wollen wir etwas mehr darauf achten, dass wir auch genug Bewegung nebenher bekommen.


Wir machen uns also auf, unserem nächsten Ziel entgegen. Auf diese Etappe haben wir uns schon im Vorfeld gefreut, da sie landschaftlich echt schön sein soll. Und genauso ist es auch. Wir fahren durch eine tolle Landschaft, bergig, hügelig, wundervolle Natur. 

Wir cruisen durch Wälder, über Hochebenen und an Seen entlang. Die Transalps laufen einfach nur toll. Sie sind wirklich der genügsame alte Kumpel, auf den immer verlass ist. Sie haben uns bisher nicht einmal im Stich gelassen und das Einzige, worum man sich unter diesen Bedingungen regelmäßig kümmern muss, ist die Kettenpflege und natürlich muss man den Tank immer wieder voll machen ;-). Wir können da nur in die gleiche Kerbe schlagen, wie die vielen anderen Erfahrungsberichte im WWW. Wer eine günstige und gute Reisemaschine sucht, sollte die Transalp zumindest in die engere Wahl nehmen. Oft wird gesagt, sie könne alles aber nichts richtig gut. Aber genau genommen stimmt das nicht, oder zumindest nur teilweise. Denn alles kann sie irgendwie, das stimmt wohl. Aber sie kann auch etwas besonders gut - und das ist entspannt reisen. Der V2 blubbert sehr angenehm aber unaufdringlich vor sich hin. Dabei verbraucht er wirklicht nicht viel (bei uns sind es mit vollem Urlaubsgepäck 4,5l im Schnitt), ist absolut zuverlässig und hat ausreichend Leistung. Ohne störende Lastwechselreaktionen kann man mit ihm easy dahingleiten, wo andere Mopeds nur nervös rumzappeln. Er kann untertourig gefahren werden und sogar aus diesem Bereich wieder satt rausbeschleunigen. Genauso gerne dreht er bis zum roten Bereich hoch, ohne dabei Schwächen oder besondere Stärken zu haben. Und wenn man ihn abends abstellt, freut man sich schon wieder auf den nächsten Tag mit ihm. Das gilt zumindest mit einigen kleinen Verbesserungen fürs gesamte Motorrad.

Als wir in Rauland ankommen, checken wir im Hotel ein und trinken in Ruhe Kaffee. Das Hotel ist total gemütlich und man kann sich sofort vorstellen, wie schön es hier im Winter sein muss, wenn draußen alles weiß ist und man nach einem langen Skitag zurück kommt und die Behaglichkeit genießen kann. Wir machen noch einen Spaziergang und bewundern die beeindruckenden Blockhäuser, die hier überall stehen. Teilweise haben sie schöne Verzierungen, die zumindest bei uns wohl unbezahlbar wären. Ja, das Leben scheint hier oben irgendwie anders zu sein. Der Stress und die deutsche Hektik scheinen hier völlig fremd.